
Das Buch „Vintage-Räder – Wie Sie alte Fahrradschätze aufspüren und restaurieren“ von Gianluca Zaghi ist geliefert worden. Erster haptischer Eindruck: Ziemlich schwer für ein so kompaktes Buch, , aber schön gemacht. Etwas über 200 Seiten in dickem Hardcover-Einband. Die mikroskopisch kleine Schrift lässt harte Zeiten erahnen, denn die Lesebrille ist schon seit Längerem „verlegt“. Also Buch zur Seite legen und Brille suchen.
Das Buch ist mit zahllosen szenischen Fotos aus Gianluca’s Werkstatt, von restaurierten und unrestaurierten Fahrrädern (überwiegend Rennrädern) sowie liebevollen Detailaufnahmen von besonderen Bauteilen wunderschön illustriert. Als roten Faden gibt er über sechs Kapitel hinweg Tips zur Beurteilung des Ausgangszustands, Ziel und Art der Restaurierung – er unterscheidet dankenswerter Weise zwischen konservativer und kreativer Restaurierung und ist offensichtlich keiner dieser Dogmatiker, die vorgeben genau zu wissen, dass die gebürsteten Speichen an dem 1899er Raleigh nur hochglanzvernickelte Nippel aus ChroMo4711hassenichgesehn hatten – sowie zur Vorgehensweise. Die Werkstatt-Grundausstattung wird ebenso thematisiert wie die Dokumentation des Vorhabens, Reinigung und Politur der Komponenten, Lackierarbeiten und Decals.
In dem ersten Kapitel „Erzählwert und Schätzwert“ finde ich mich absolut wieder. Der Spaß am Aufstöbern der Fahrräder, die Geschichten hinter den Fahrrädern und die Neugier, mehr darüber zu erfahren, wie die Besitzer „dran gekommen“ sind oder von welchem bekannten Radsportler sie das Fahrrad erworben hatten. Wer kennt noch jemanden anderen, der noch einen kennt, der ein altes Was-auch-immer in der Scheune hängen hat und sich davon trennen will. Ja, genau darum geht’s.
Und während ich so weiter blättere reift der Gedanke: „Wie wäre es, nach dieser Anleitung ein Rennrad aufzubereiten?“ Nimm doch einfach mal das Übelste, das gerade herumsteht und arbeite das Buch Stück für Stück durch. Bestimmt wird es hilfreich sein, an manchen Stellen kommt meine eigene Erfahrung dazu, garantiert werde ich mein eigenes Netzwerk strapazieren müssen, wenn Buch und Erfahrung nicht weiterhelfen.
Fortsetzung folgt …
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