Nach der strukturellen Prüfung (siehe Teil III) des Rahmens folgt die ästhetische, d. h. wie ist es um den Lack bestellt.
Kratzer, Rost, abgeblätterter Lack, Bläschen: Das Peugeot macht einen sehr mitgenommenen Eindruck, vor allem sind starke Rostnaben unübersehbar. Das ist nicht nur oberflächlicher Flugrost, der leicht zu bearbeiten ist. Muss man später beim Reinigen und Bearbeiten sehen, ob das Rohr selber schon angegriffen ist. Wenn nicht, wird die Frage zu beantworten sein, ob die Lackbeschädigungen noch als Patina durchgehen und eben nicht neu lackiert wird oder doch eine Neulackierung geboten ist.
Mit Chrom oder Nickel behandelte Oberflächen: Hier würden wir auf Entfärbungen oder stumpfe Stellen oder auch auf Abplatzer achten. Chrom ist beim Peugeot nicht vorhanden, also erstmal kein Problem. Bei anderen Fahrrädern hat hier häufig der meiste Rost angesetzt und die Oberfläche beschädigt.

Kleiner Exkurs, wenn der Begriff Cromovelato mal fallen sollte: Höherwertige Rennräder wie solche von Moser oder Colnago zum Beispiel zeichnen sich gerne mal durch einen auffällig glänzenden, spiegelnden Lack auf. Das spricht dafür, dass der Rahmen zunächst komplett verchromt wurde (cromo) und dann mit einer hauchzarten (velatissimo) Lackschicht überlackiert wurde. Solche Fahrräder in einem Top-Zustand spielen auf dem Liebhaber-Markt preislich oft in einer eigenen Liga. Vorsicht bei der Behandlung des Lacks, denn wenn überhaupt jemand zu finden ist, der das erneuern kann, dann wird es richtig teuer.

Decals bzw. Sticker, neudeutsch Abziehbilder: Nach dem ersten Eindruck sind alle Decals original und auch gar nicht so angegriffen. Der zweite Eindruck ist ernüchternd, denn gerade die Peugeot-Schriftzüge am Unterrohr sind rissig und durch unter den Decals versteckte Rostblasen rostig verfärbt.
Fortsetzung folgt …