Für die Umsetzung der guten Vorsätze 2009 (oder war’s 2006?) bräuchte ich ein zeitgenössisches Rennrad – irgendetwas, um ein bisschen ambitionierter durch die Vorderpfalz zu strampeln, ohne gleich vor dem erstbesten Hügel zu verkrampfen. Es darf ruhig ein Vor(vor)jahres-Modell zu einem überschaubaren Preis sein, eventuell gebraucht.

Was gibt‘s denn alles so im WWW? Ich muss gestehen, mit den aktuellen Rennrädern ist es bei mir wie mit der Musik: 70er-, 80er-, 90er-Jahre, spiel mir die ersten zwei Takte an und ich werde dir mit hoher Wahrscheinlichkeit Liedtitel und Interpret nennen können. Irgendwann in den 2000ern muss ich ausgestiegen sein, die aktuellen Sachen im Radio oder in den einschlägigen Fernsehsendern gehen nicht an mich ran, das hat für mich alles keinen Wiedererkennungswert.
Dann greife ich doch bei der Fahrradsuche auf Bewährtes zurück und schaue mal bei Bianchi nach. Hier! Frecchia Celeste, sehr schick, Alu-Rahmen mit Campa Athena – das wär’s doch. Na ja, der Preis …, aber es geht schon in die richtige Richtung. Was bieten die denn noch so? So streife ich durch roadcycling.de, klicke mich durch die diversen Beschreibungen bis ich beim Bianchi L’Eroica lande.
Der Hammer, welch eine Vintage-Schönheit, ich fasse es nicht! Das haut rein wie 1980 ZZ Top bei der Rockpalast-Nacht in Essen, seitdem meine Lieblingsband. Originaltext auf roadcycling.de: “Bianchi hat das L’Eroica mit Dia Compe Unterrohr-Schalthebeln und Bremsen, sowie Campagnolo Silver Schaltwerk und Umwerfer ausgestattet. Platz nimmt man auf einem Brooks Team Pro Classic Sattel. Möchte man dieses für die heutige Zeit ungewöhnliche Gefährt sein Eigen nennen, muss man sich von 3.149 Euro trennen.“
Leute, Leute, Leute, was macht ihr mit mir?
Reiß‘ dich zusammen! Wo war das Frecchia Celeste noch gleich? OK, ich werde noch weitersuchen, irgendwo wird sich noch ein passendes FAHRrad finden lassen.
Pssst: Es schadet aber auch nicht, wenn ich die Seite vorsorglich unter den Favoriten ablege.